4.3 Gott ist da

A Dios Le Pido

Ich bitte dich Gott,
lass deine Strahlen beim Aufwachen
meine Augen treffen!
Schenk meiner Mutter ein langes Leben
und mach,
dass mein Vater mich stets
in seiner Erinnerung behält.

Weiche niemals von meiner Seite.
Lass meine Seele niemals ruhen,
dich zu lieben,
denn das bedeutet
den Himmel auf Erden für mich!

Ich erbitte Gott,
deine Hilfe für die Tage,
die mir noch bleiben
und die Nächte, die noch kommen.
Ich bitte für die Kinder meiner Kinder
und die Kinder deiner Kinder.

Ich bitte dich,
lass mein Volk kein Blut mehr vergießen
und trotzdem aufstehen, um zu kämpfen!
Ich will dir mein Leben schenken
und wenn es auch nur
eine Sekunde mehr bedeuten sollte.

Weiche nie von meiner Seite
und lass mein Herz
sich dir ganz hingeben.

Ich bitte dich Gott,
dass, wenn ich sterben muss,
ich in deiner Liebe sterbe,
und dass, wenn ich mich verliebe,
ich mich in dich verliebe!

Mach, dass deine Stimme für alle Tage
die Stimme meines Herzens bleibt.
Das ist meine Bitte an dich Gott.

Juanes

Album: Un Dia Normal (2004)

 

Que mis ojos se despierten
con la luz de tu mirada
yo a Dios le pido …

Que mi madre no se muera
y que mi padre me recuerde
a Dios le pido
Que te quedes a mi lado
y que mas nunca te vayas de mi vida
a Dios le pido
que mi alma no descanse
cuando de amarte se trate mi cielo
a Dios le pido …

por los dias que me quedan
y las noches que aun no llegan
yo a Dios le pido
por los hijos de mis hijos
y los hijos de tus hijos
a Dios le pido …

Que mi pueblo no derrame tanta sangre
y se levante
mi gente
a Dios le pido
que mi alma no descanse
cuando de amarte se trate mi cielo
a Dios le pido …

Un segundo mas de vida para darte
y mi corazon entero entregarte
un segundo mas de vida para darte
y a tu lado para siempre yo quedarme
un segundo má´s de vida
yo a Dios le pido …

Que si me muero sea de amor
y si me enamoro sea de vos

y que de tu voz sea este corazón
todos los diás a Dios le pido
que si me muero sea de amor
y si me enamoro sea de voz
y que de tu voz sea este corazón
todos los diás a Dios le pido
a Dios le pido …

5.5 Missionarische und universale Kirche

Westkirche – Weltkirche

Beim Wort Mission denken heute viele Menschen an “Mission impossible” oder “Mission erfüllt”. In seiner religiösen und kirchlichen Bedeutung tun sich viele schwer damit, weil im Laufe der Missionsgeschichte vieles falsch gelaufen ist, weil Kulturen und Religionen zerstört und Menschen zum Glaubenswechsel gezwungen wurden.

Bei dieser pauschalen Kritik wird übersehen, dass die Kritik an der Gewaltanwendung und Ausbeutung fremder Völker im Zuge der europäischen Expansion gerade auch aus kirchlichen Kreisen selbst kam und dass politische und wirtschaftliche Mächte ebenso Verantwortung für den Imperialismus trugen.

Auch darf nicht übersehen werden, dass trotz unleugbarer Schattenseiten vitale Ortskirchen entstanden, weil Menschen trotz schlechter Begleitumstände den Wert der Botschaft von der Erlösung durch Jesus Christus erkannten.

Schließlich hat sich das katholische Missionsverständnis im 20. Jahrhundert wesentlich verändert, was sich im 2. Vatikanischen Konzil und in den darauffolgenden lehramtlichen Dokumenten niedergeschlagen hat. Die Kirche sieht sich in ihrem Wesen missionarisch (als Gesandte), weil sie selber aus der Sendung Christi und des heiligen Geistes entstanden ist. Mission ist Teilhabe an der Sendung Gottes und Dienst am Reich der Liebe, Gerechtigkeit und des Friedens.

Mission heute

  • anerkennt die Religionsfreiheit
  • schätzt die anderen Religionen und Kulturen und den Dialog mit ihnen
  • betrachtet den Menschen ganzheitlich mit all seinen Bedürfnissen und Dimensionen des Menschseins

Eurozentrismus

Seit der Entdeckung Amerikas stand Europa im Zentrum der restlichen Welt. Europäische Kultur und Lebensweise wurden überallhin “exportiert”, die Völker der eroberten Gebiete wirtschaftlich und politisch unterjocht. Die Welt wurde durch die europäische Brille gesehen. Ein Ausdruck dieser Haltung waren die Weltkarten dieser Zeit: Europa ist in der Mitte (oben), Amerika links und Asien rechts.

Der Eurozentrismus hat sich jahrhunderte lang auch auf die Mission ausgewirkt. Der christliche Glaube (Glaubensinhalte) wurde mit seinen europäischen Ausdrucksformen (Sprache, Riten, Gesten, Philosophie, Bräuche) mehr oder weniger in die Missionsgebiete “exportiert”. Einheimische Kulturen wurden wenig geachtet und sollten der europäischen weichen. So wurde nicht nur viel zerstört, sondern das Christentum blieb teilweise ein Fremdkörper.

Inkulturation

Dieses Verständnis von Mission wurde erstmals im 16. Jahrhundert bei der Asienmission in Frage gestellt, als sich die asiatischen Hochkulturen als resistent gegen das fremdartige Christentum erwiesen und die Mission wenig Erfolg hatte. Jesuitenmissionare versuchten daher eine “Akkomodation” bzw. “Inkulturation” des Christentums, also eine Verpflanzung des christlichen Glaubens in die jeweilige Kultur und konkrete Lebensrealität der Menschen. Sie bedienten sich einheimischer Sprache, Riten, Bräuche usw.

Entkolonialisierung

Das eurozentristische Denken wurde durch die Entkolonialisierung unterbrochen. Die unterworfenen Völker besannen sich ihrer eigenen Tradition und Kultur und kämpften für ihre politische Unabhängigkeit.

Diese Entwicklung wirkte sich auch auf die kirchlichen Verhältnisse aus. Die jeweiligen Ortskirchen rückten in den Mittelpunkt. Es entstanden einheimische liturgische Formen und eigenständige theologische Denkweisen, die teilweise Erlösung radikal auch als Erlösung von Ungerechtigkeit und wirtschaftlicher Unterdrückung verstehen.

Der Schwerpunkt des kirchlichen Lebens hat sich von Europa in die Länder der Dritten Welt verschoben. Die Kirche hat die Chance, Weltkirche zu werden.